Aktive VoIP-Analyse (VoIP-Readiness)

QaaS ® VoIP-Readiness (Pre deployment) steht für die aktive Simulation von VoIP-Testcalls vor Installation eines VoIP-Systems mit Hilfe selbstüberwachender Callgeneratoren (Alleinstellungsmerkmal) zur Bestimmung der Echtzeitfähigkeit einer IP-Infrastruktur.

Callgenerator

Aktive Messungen auf einen Blick

VoIP-Fähigkeit bedeutet, dass eine IP-Infrastruktur die Vorgaben / Grenzwerte der VoIP-Hersteller zur Übertragung von Echtzeitverkehr (Paketverlust, Jitter, Delay, QoS d.h. Priorisierung) prinzipiell einhält. Das erfordert einen zuverlässigen, nachvollziehbaren Nachweis (VoIP-Readiness Messung). Da noch kein „natürlicher“ VoIP-Verkehr existiert, werden aktiv VoIP-Testcalls simuliert, nach Passieren der zu beurteilenden IP-Infrastruktur gemessenen und ausgewertet.

VoIP-Testcalls müssen auf der Sendeseite (Tx) also zwingend die Qualität von Mess-Signalen aufweisen (kein Jitter, kein Paketverlust, kein Sequenzfehler). Realistisch ist das nur unter kontrollierten Bedingungen, d.h. auf eigener, sorgfältig konfigurierter Hardware, wie den selbstüberwachenden Callgeneratoren machbar (Alleinstellungsmerkmal).

Fragen zur Netzwerk- oder VoIP-Analyse? Jetzt Beratung vereinbaren.

Selbstüberwachende Callgeneratoren (SCG)

SCGs sind klein, nutzen für die Aufzeichnung der Messdaten eine 16GB FlashCard (keine beweglichen Teile) und daher für einen weltweiten Einsatz (Versand) prädestiniert. Entsprechende Steckernetzteile (EU / UK / US) stehen zur Verfügung.

Auswertung aktiver VoIP-Analysen

Die Auswertung der periodisch erzeugten VoIP-Testcalls konzentriert sich im Wesentlichen auf die Übertragungsgüte (Jitter, Paketverlust, Sequenzfehler, Delay), sowie die statische Netzwerk-Konfiguration (QoS, d.h. Priorisierung). Einige der zahlreichen Darstellungsmöglichkeiten sind hier exemplarisch gezeigt.

VoIP-Abnahmemessung

Eine professionelle VoIP-Readiness Messung dient der proaktiven Identifikation von Verbesserungspotential in der IP-Infrastruktur – leistet also im Hinblick auf die künftige Akzeptanz und Zufriedenheit bereits vor Installation des VoIP-Systems einen entscheidenden Beitrag. Sie ist für Projekte ab Mindestgrößen von ca. 100 geplanten VoIP-Benutzern sinnvoll und daher unbedingt zu empfehlen.

Auswahl der aktiven Messpunkte

Bei VoIP-Readiness Messungen kommt es auf größtmögliche Realitätsnähe an, d.h. Platzierung einer Vielzahl selbstüberwachender Callgeneratoren (SCG) in allen für VoIP relevanten Bereichen einer IP-Infrastruktur (Peripherie des LAN, VLAN, ggf. WLAN, WAN, Richtfunk, etc.) unter Berücksichtigung von Beschaffenheit und Installationsort des geplanten VoIP-Systems an.

Messdauer

Unabhängig von der Art (passiv, aktiv) der Messung wird grundsätzlich eine Dauer von 1 Woche (24/7) empfohlen, da nur so eventuelle tageszeitliche bzw. wochentägliche Besonderheiten zuverlässig zu erfassen sind. Je nach Größe des Projekts und Umfang der Aufgabenstellung kann das Gesamtvolumen der Messdaten aller Messpunkte dabei zwischen wenigen GB oder mehreren TB liegen. Die Datenmenge ist neben der Komplexität der Aufgabenstellung bzw. des zu untersuchenden Fehlerbildes einer der bestimmenden Faktoren für die anschließende Dauer der Auswertung.

Ort der Leistungserbringung

Alle Messdaten werden beim Endkunden vor Ort in Deutschland / Europa (außerhalb Europas auf Anfrage) erfasst. Sofern erforderlich, werden mit der Aus- / Einfuhr des Mess-Equipments verbundene Zollformalitäten ebenfalls erledigt (eigene EORI-Nummer).

Die Auswertung der Messdaten erfolgt nach dem Ende der einwöchigen Messung im eigenen Office in Deutschland.

Checkliste

Alle wesentlichen Aspekte und Voraussetzungen für den Einsatz selbstüberwachender Callgeneratoren sind in der ‚CheckList SCGs.pdf‚ zusammengefasst:

  • Vor Messbeginn benötigte Angaben
  • Technische Informationen zu den Messpunkten
  • Auswahl geeigneter Messpunkte

Diese Checkliste kann per E-Mail angefordert werden – zusätzlich wird auf Wunsch per Telefon- oder Web-Konferenz bei der Auswahl geeigneter Messpunkte unterstützt.

Alleinstellungsmerkmale von VoIP-Readiness

Fragen zur Netzwerk- oder VoIP-Analyse? Jetzt Beratung vereinbaren.

Häufige Fragen
rund um Aktive VoIP-Analysen (VoIP-Readiness)

Warum sollte eine VoIP-Readiness Messung durchgeführt werden?

Eine professionelle VoIP-Readiness Messung (Callsimulation) dient der proaktiven Identifikation von Verbesserungspotential in der IP-Infrastruktur – leistet also im Hinblick auf die künftige Akzeptanz und Zufriedenheit bereits vor Installation des VoIP-Systems einen entscheidenden Beitrag. Sie ist für Projekte ab einer Mindestgröße von ca. 100 geplanten VoIP-Benutzern sinnvoll und daher unbedingt zu empfehlen.

Warum werden neben Callgeneratoren (SCG) zusätzlich passive Messpunkte empfohlen?

Mit den Callgeneratoren wird gemessen, ob Echtzeitverkehr (VoIP-Testcalls) in der IP-Infrastruktur störungsfrei übertragen werden kann.
Messung von Echtzeitverkehr
Um zumindest das Niveau der Broad- / Multicasts im LAN ermitteln zu können, werden zusätzlich in der Netzwerk-Peripherie exemplarisch einige wenige passive Messpunkte empfohlen (Alleinstellungsmerkmal; Details siehe Netzwerk-Analyse). Broad- / Multicasts können sich im späteren Betrieb nämlich sehr negativ auf den Echtzeitverkehr (Voice, Video, Fax) auswirken.

Welche Daten werden von Callgeneratoren (SCG) erfasst und was passiert damit?

Die Callgeneratoren erfassen ausschließlich die SIP-, RTP- und RTCP-Pakete der VoIP-Testcalls – also keinerlei sensible Inhalte.

Idealerweise stellt der Auftraggeber / Endkunde zum Ende der Messung eine externe USB 3.x SSD entsprechender Größe (z.B. 500 GB, 1 TB) bereit. Die Messdaten werden dann von den Callgeneratoren (SCG) direkt auf die SSD gesichert und dort verarbeitet. Zum Projektende erfolgt die Archivierung (Verschlüsselung) aller originalen und verarbeiteten Messdaten auf der SSD sowie deren Rückgabe an den Auftraggeber / Endkunden.

Wie werden die Messdaten verarbeitet / ausgewertet?

Die Verarbeitung / Auswertung erfolgt mit einer speziell entwickelten, äußerst leistungsfähigen und effizienten modularen Tool-Suite, deren Funktionalität die Möglichkeiten marktüblicher Tools deutlich übersteigt.

Im Zuge der Auswertung werden zunächst die beiden Gesprächsrichtungen (Rx, Tx) der VoIP-Testcalls separiert, sodass pro Callgenerator zwei Datensätze entstehen. Dann wird – ganz im Sinne der Selbstüberwachung – zuerst der Datensatz der gesendeten Seite der VoIP-Testcalls (Tx) ausgewertet. Sollten sich dabei wider Erwarten Unregelmäßigkeiten zeigen, wird der korrespondierende Teil der empfangenen VoIP-Testcalls (Rx) des gegenüberliegenden (Partner-) Callgenerators natürlich von der Auswertung ausgenommen.

Anschließend wird der Datensatz der empfangenen Seite der VoIP-Testcalls (Rx) im Hinblick auf QoS (Priorisierung), Paketverlust, Sequenzfehler (Paketvertauschungen), Jitter und Delay analysiert.

Wann stehen die Ergebnisse der VoIP-Readiness Messung zur Verfügung?

Die aus mehreren Schritten bestehende, sehr ins Detail gehende Auswertung beginnt nach Beendigung der VoIP-Readiness Messung. Wesentlichen Einfluss auf die Dauer der Auswertung hat neben der Menge der Messdaten auch die Anzahl der zu analysierenden Störungen. Die Bereitstellung der validierten Ergebnisse (ausführlicher Sachverständigenberichts inkl. Anlagen) kann frühestens eine Woche später erfolgen – bei besonders großen Datenmengen ist ggf. auch mehr Zeit erforderlich. Im Interesse des Endkunden / Auftraggebers gilt der Grundsatz „Sorgfalt vor Schnelligkeit“.

Welche Aufzeichnungskapazität haben die Callgeneratoren (SCG)?

Die Callgeneratoren haben eine Aufzeichnungskapazität von 16 GB (Flash Disk). Sobald diese erschöpft ist, werden keine weiteren VoIP-Testcalls mehr aufgezeichnet, d.h. die seit dem Beginn der Messung erfassten Messdaten werden nicht überschrieben.

Bei dem empfohlenen kontinuierlichen 24h-Betrieb kann so mindestens 8 Tage gemessen werden.

Woraus besteht ein Messpunkt bei VoIP-Readiness Messungen und wird eine zentrale Steuerung benötigt?

Ein aktiver Messpunkt ist ein selbstüberwachender Callgenerator (SCG), der an ein freies Switch-Port angeschaltet wird. Da die SCGs immer paarweise zusammenarbeiten, erfordern sie einen weiteren SCG als Gegenstelle, ansonsten sind sie völlig autark.

Was ist ein selbstüberwachender Callgenerator (SCG)?

Es handelt sich um ein kleines autarkes Device (3 x 17 x 16 cm [HxBxT] + Steckernetzteil), welches an seinem RJ45 Netzwerk-Port periodisch SIP Calls erzeugt. Auf diesem Netzwerk-Port läuft ein Capture-Prozess, welcher außer den von der Gegenstelle empfangenen RTP-Paketen (Rx), auch die dorthin gesendeten RTP-Pakete (Tx) der VoIP-Testcalls erfasst.

Selbstüberwachender Callgenerator

Durch das Erfassen der Senderichtung (Tx) kann bei der Auswertung auch deren Qualität bestimmt (und sichergestellt) werden – quasi eine Selbstüberwachung (Alleinstellungsmerkmal). Durch die Sicherstellung der Sendequalität werden – streng genommen – zuverlässige Mess-Ergebnisse überhaupt erst möglich.

Warum werden Hardware- und keine Software-Callgeneratoren verwendet?

Die VoIP-Testcalls müssen sendeseitig den strengen Qualitäts-Anforderungen an Mess-Signale (absolut kein Paketverlust, kein Jitter, kein Delay) genügen. Und empfangsseitig muss der sog. Capture-Timestamp (Empfangszeitpunkt) der Pakete mit hoher Präzision bestimmt werden, da er Basis für die Analyse von Jitter und Delay ist. Die Firmware der Callgeneratoren wurde hierzu einem strengen, auf deren Hardware abgestimmten Optimierungsprozess unterzogen.

Auf kundenseitig bereitgestellten PCs kann diese Qualität hingegen nicht sichergestellt werden.

Welche Voraussetzungen sind für die selbstüberwachenden Callgeneratoren (SCG) zu erfüllen?

Jeder Callgenerator benötigt eine freie feste IPv4-Adresse inkl. Netzwerkmaske und Default-Gateway. Diese müssen rechtzeitig vor Messbeginn vom Auftraggeber / Endkunden bereitgestellt werden, damit die Callgeneratoren entsprechend vorkonfiguriert werden können.

Für die Anschaltung benötigt jeder Callgenerator ein freies 10/100 autosensing (oder kompatibles) physisches Switch-Port sowie eine freie Euro- oder Schukosteckdose für das Steckernetzteil.

Sollen im Zuge der Messung Firewalls traversiert werden, müssen dort für die Dauer der Messung die UDP-Ports 80 (http), 5060 (SIP) und 4000 bis 4099 (RTP, RTCP) freigeschaltet werden. Statt des hier angegebenen UDP-Portbereichs für RTP / RTCP kann auf Wunsch auch der durch das geplante VoIP-System genutzte UDP-Portbereich verwendet werden.

Welches sind sinnvolle Messpunkte für eine VoIP-Readiness Messung?

Die Callgeneratoren sollten im Hinblick auf das geplante VoIP-System sowohl in der Fläche (Verteilung der Benutzer im LAN und an weiteren Standorten), als auch an zentralen Stellen (z.B. SBC) platziert werden.

Grundsätzlich gilt – je mehr Messpunkte (Callgeneratoren, d.h. SCGs), desto aussagekräftiger ist das Ergebnis der VoIP-Readiness Messung. Die tatsächlich benötigte Anzahl SCGs wird in Abhängigkeit von der Größe des geplanten VoIP-Systems und der Verteilung der Benutzer auf die Standorte bestimmt. Es stehen insgesamt bis zu 40 SCGs (20 Paar) zur Verfügung.

Lassen sich die Callgeneratoren (SCG) weltweit einsetzen?

Ja. Die selbstüberwachenden Callgeneratoren (SCG) haben den Vorzug, dass die Messdaten auf einer 16 GB Flash Disk (keine beweglichen Teile) gespeichert werden. Das, in Verbindung mit geringer Größe und geringem Gewicht, prädestiniert die SCGs für den weltweiten Einsatz.

Deren Steckernetzteile sind wahlweise mit Euro-, UK-, oder US-Stecker verfügbar. Für Installation, Funktionskontrolle und Stopp stehen Anleitungen in Deutsch und Englisch zur Verfügung.

Sofern gewünscht, wird der weltweite Versand übernommen – eine eigene EORI-Nummer (Zoll) ist vorhanden.

Welchen Vorteil bietet eine zusätzliche Abnahmemessung?

Eine ergänzende passive Abnahmemessung (Alleinstellungsmerkmal) kurz nach Inbetriebnahme und Beginn der Nutzung des VoIP-Systems, insbesondere bei größeren Systemen ab mehreren hundert VoIP-Benutzern, kann die Sicherheit signifikant erhöhen. Das entscheidende, hauptsächliche Argument dafür ist, dass die Qualität des „tatsächlichen“, nicht simulierten (!) VoIP-Verkehrs nun unter realen Bedingungen (Nutzerverhalten) im Kontext des übrigen non-VoIP-Verkehrs nochmals verifiziert werden kann.