VoIP-Analyse
Die QaaS ® VoIP-Analysen decken den gesamten Lifecycle eines VoIP-Systems ab. Sie gliedern sich in aktive (VoIP-Readiness, d.h. Callsimulation vor Installation eines VoIP-Systems) und passive Messungen (realer VoIP-Verkehr eines vorhandenen VoIP-Systems).
Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal ist die kontextuelle Root Cause Diagnosis – d.h. die Einbeziehung des non-VoIP-Verkehrs in die Betrachtung potenzieller Störungsursachen.
Meine VoIP-Analyse Leistungen
Passive VoIP-Analyse
Bei vorhandenem VoIP-System geht es um die Erfassung des realen VoIP-Verkehrs der Benutzer im Kontext des sonstigen Datenverkehrs.
Aktive VoIP-Analyse
VoIP-Readiness Messungen (Pre deployment) sind aktive Messungen, bei denen vor Installation eines VoIP-Systems die Echtzeitfähigkeit bzw. VoIP-Fähigkeit einer IP-Infrastruktur ermittelt wird.
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Anwendungsbereiche
Bei den hersteller- und systemunabhängigen VoIP-Analysen handelt es sich entweder um eine aktive Messung (nur VoIP-Readiness) oder um passive Messungen (alle sonstigen Szenarien).
Aktive vs. passive Messpunkte
Aktiven und passiven Messpunkten liegen jeweils unterschiedliche Prämissen (Generierung von VoIP-Testcalls vs. Erfassung des tatsächlichen Datenverkehrs) zu Grunde, was sich natürlich in der Technik des Mess-Equipments ausdrückt.
Grundlage der Analyse
In IP-Infrastrukturen gilt ein fundamentaler Zusammenhang: alle IP-Pakete (also auch VoIP-Pakete) werden bei der Übertragung immer als Ganzes (d.h. sowohl Header, als auch Payload) entweder:
- verzögert (macht sich als Delay oder Jitter d.h. Delay-Varianz bemerkbar) und / oder
- verworfen (macht sich als Paketverlust bemerkbar) und / oder
- vertauscht (macht sich als Sequenzfehler bemerkbar).
Alternative Analysemethoden
Im Gegensatz zu direkt messbaren, paketbezogenen Parametern (Jitter, Paketverlust, Sequenzfehler und Delay) handelt es sich bei MOS (Mean Opinion Score), PESQ (Perceptual Evaluation of Speech Quality ITU-T P.861), POLQA (Perceptual Objective Listening Quality Assessment ITU-T P.863), e Model ITU-T G.107 (R-Faktor), etc. lediglich um aufwändig kalkulierte, d.h. abgeleitete bzw. mittelbare Werte. Ein eindeutiger Rückbezug zu den direkt messbaren (und damit beeinflussbaren) Parametern ist wegen der komplexen mathematischen Algorithmen allerdings nicht mehr möglich.
Aktive Messung:
- VoIP-Readiness / Pre deployment: aktive Callsimulation vor Einführung eines VoIP-Systems, zusätzlich in der Netzwerk-Peripherie punktuell ergänzt durch eine passive Ermittlung des Broad- / Multicast-Niveaus (Alleinstellungsmerkmal)
Passive Messung:
- VoIP-Abnahmemessung: Beurteilung der Sprach- bzw. Echtzeitkommunikation unter realen Bedingungen (Nutzerverhalten), d.h. nach Fertigstellung und Beginn der Nutzung eines VoIP-Systems (Alleinstellungsmerkmal)
- VoIP-Statusmessung: präventive Bestimmung des Status Quo eines bestehenden VoIP-Systems / der Sprach- bzw. Echtzeitkommunikation, z.B. nach Änderungen in der Applikationslandschaft, der IP-Infrastruktur, oder zur Überprüfung der Servicequalität bzw. des SLA (Service Level Agreement)
- VoIP-Troubleshooting: Reaktion auf Störungen, die sich bei der Sprach- bzw. Echtzeitkommunikation bemerkbar machen, wie Aussetzer / Unterbrechungen, Gesprächsabbrüche, Hall, Echo, Paketverlust, Jitter, geringe Lautstärke, schlechte Sprachqualität, ruckelige Bilder, Fax-Störungen, Fax-Abbrüche, etc.
Die drei letztgenannten passiven Anwendungsbereiche (Abnahmemessung, Statusmessung, Troubleshooting) sind im Grunde Netzwerk-Analysen, mit einem zusätzlichen besonderen Fokus auf Auswertung des Echtzeitverkehrs (Voice over IP, Video over IP, Fax over IP). Der VoIP-Verkehr wird also immer im Kontext des non-VoIP-Verkehrs betrachtet, um insbesondere beim VoIP-Troubleshooting die Kausalität von Störungen möglichst umfassend klären zu können.
Es ist dabei natürlich völlig belanglos, ob es sich um ein dediziertes, virtualisiertes oder cloud-basiertes VoIP-System handelt.
Das bedeutet, dass sich diese Störungen, resp. die entsprechende Störungsfreiheit direkt auf Paketebene zuverlässig und umfassend messtechnisch bestimmen und auf Applikationsebene detailliert auswerten lassen. Das gilt sowohl für den simulierten VoIP-Verkehr aktiver Messungen (VoIP-Readiness), insbesondere jedoch auch für den tatsächlichen VoIP-Verkehr passiver Messungen (VoIP-Abnahmemessung, VoIP-Statusmessung, VoIP-Troubleshooting). Die 100 %-ige Vergleichbarkeit und praktische Relevanz von Mess-Ergebnissen inkl. des non-VoIP Kontextes ist so über den gesamten VoIP-Lifecycle hinweg immer gesichert.
Die Jitter-Kalkulation gemäß IETF RFC 3550 (bzw. dessen seit 2003 obsoleten Vorgänger RFC 1889) wird bereits in ihrer Definition bezüglich der Interpretation als Messwert sehr stark relativiert und ist somit derselben Kategorie zuzuordnen.
Zwar handelt es sich bei allen vorgenannten Standards um Verfahren für Voice, allerdings teils mit substantiellen Einschränkungen, bzw. einem sehr speziellen Fokus, wie z.B. Planung, Steuerung. Zudem wird in den betreffenden Dokumenten (ITU-T Recommendations bzw. IETF RFCs) deren explizite Anwendung für VoIP-Readiness Messungen oder gar VoIP-Troubleshooting in reinen IP-Infrastrukturen weder erwähnt noch beschrieben, geschweige denn empfohlen.
Aufgrund fehlender praktischer Relevanz / Nachvollziehbarkeit / Interpretierbarkeit ist deren Anwendung im Rahmen der hier angebotenen Services nicht verantwortbar.
Generell ist zu sagen, dass die aktive Erzeugung von VoIP-Testcalls nur angemessen und sinnvoll ist, wenn noch kein VoIP Verkehr existiert, also bei einer VoIP-Readiness Messung vor Installation eines VoIP-Systems.
In allen anderen Fällen würden zusätzliche VoIP-Testcalls die tatsächliche Lastsituation unzulässig verändern. Zudem sind Callgeneratoren bei der Messung ausschließlich auf ihre eigenen VoIP-Testcalls fokussiert. Der gesamte sonstige Datenverkehr (VoIP-System, non-VoIP Verkehr) würde so zwangsläufig völlig unberücksichtigt bleiben – insbesondere bei VoIP-Troubleshooting ein absolutes ‚No Go‚, sodass hier ausschließlich passive Messungen infrage kommen.